Kao Fu (烤麸 kǎo fū) – Gedämpftes Weizengluten, oder einfach nur Gluten. Das hört sich für viele Leute gefährlich an, ist aber, soweit man keine Glutenunverträglichkeit hat, nichts Gefährliches. Es handelt sich bei Gluten um einen Teil des Mehls, den man auch als Weizenkleber bezeichnet. Es gibt einem Gebäck die Struktur oder das Teiggerüst, das dafür sorgt, dass das Gebäck oder Brot nach dem Backen die Form behält.
Weizengluten kann man selber herstellen, wenn man Weizenmehl mit Wasser vermischt, zu einer Kugel formt und unter fließendem Wasser die Stärke auswäscht. Übrig bleibt dann das Weizengluten oder auch Weizeneiweiß. Einfacher als das Auswaschen aus dem Mehl ist es, wenn man Glutenpulver kauft, welches man auch leichter mit Gewürzen und Wasser zu allerlei veganen und vegetarischen Köstlichkeiten verarbeiten kann. Mittlerweile gibt es aus Gluten hergestellte fleischlose Wurst, Hack, Schnitzel, vegetarische Ente oder Huhn und vieles mehr im Supermarkt zu kaufen.
In China, Japan und anderen asiatischen Ländern wird Weizengluten schon lange als Fleischersatz oder einfach als Proteinquelle genutzt. Zum Beispiel das berühmte Gericht Si Xi Kao Fu der chinesischen Shanghai-Küche. Die Nutzung von Gluten ist in China seit dem 6. Jahrhundert dokumentiert. Es wurde häufig als Ersatz für Fleisch genutzt, besonders unter Anhängern des Buddhismus. Zu Fleischersatz verarbeitetes Gluten wird in Deutschland häufig mit dem japanischen Begriff als Seitan bezeichnet. In China heißt Seitan allgemein miànjīn. Seitan lässt sich dämpfen, kochen, braten, backen, grillen und frittieren. Das Kao Fu – Gedämpftes Weizengluten passt sehr gut zum chinesischen Hotpot, egal ob scharf oder nicht. Man kann es im Asialaden häufig getrocknet kaufen. Das schmeckt aber bei weitem nicht so gut wie selbst gemacht.
kǎo fū - Gedämpftes Weizengluten
Zutaten
- 200 g Glutenpulver
- ½ Päckchen Trockenhefe
- 300 ml Wasser, lauwarm
Anleitung
- Step 1 Das Glutenpulver* und die Trockenhefe in einer Schüssel vermischen.
- Step 2 Das lauwarme Wasser hinzufügen und miteinander vermischen/verkneten.
- Step 3 Die Masse in einen Bambusdämpfer* geben und abgedeckt 3 Stunden gehen lassen.
- Step 4 Heißes Wasser in einen Topf* geben und den abgedeckten Bambusdämpfer daraufstellen.
- Step 5 45 Minuten dämpfen. Das Wasser in dem Topf sollte während der gesamten Zeit kochen.
- Step 6 Den Herd ausschalten und den Bambusdämpfer erst öffnen, wenn die Masse komplett abgekühlt ist.
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Ich fand das Kau Fu sehr interessant und hab’s gleich mal ausprobiert
allerdings wie ich Rezepte zum weiter verarbeiten gesucht habe,
konnte ich keine finden.
Habt ihr einen Tipp was ich jetzt machen kann, braten, kochen, kann ich das Einfrieren ?
ich bin etwas ratlos jetzt habe ich hier so einen großen Kau Fu 🙂
LG
Art
Hi Art,
im Grunde genommen kannst du Kao Fu als Fleischersatz wie Gulasch verarbeiten. Oder als Eiweißergänzung zu einer vegetarischen oder veganen Suppe. Oder du kannst auch z. B. 200 g Kao Fu in Scheiben schneiden, von Beiden Seiten goldbrauen anbraten, 50 bis 80 ml Gemüsefond oder Gemüsebrühe hinzugeben, dann nach Geschmack mit etwas heller und dunkler Sojasauce (1:2), Austernsauce, Salz, Pfeffer und Zucker würzen, solange andünsten lassen (dabei ab und zu wenden), bis in der Pfanne kaum noch Flüssigkeit sichtbar ist. Fertig. Dann kriegst du eine Portion saftigen leckeren „Kau-Fu-Braten“. Es passt gut als Beilage zu Salat, zu Reis, zu Kartoffeln, zu Brot…… Wenn du gerne scharf isst, kannst du in diesem Fall auch statt Pfeffer Kao Fu mit unserer „Xinjiang Gewürzmischung“ kräftig würzen. Dadurch schmeckt Kao Fu nach Rind oder Lamm, sehr lecker! Die Reste von Kao Fu kannst du natürlich auch Portionsweise einfrieren 🙂
Liebe Grüße
Bukechi