Kennst du Frankfurter Haddekuchen? Ein traditionelles hessisches Gebäck aus Frankfurt und Umgebung?
Harte Zeiten brechen an für traditionelles deutsches Gebäck. Gebäck, das teilweise Jahrhunderte lang traditionell gebacken wurde, ist vom Aussterben bedroht. Traditionelles Handwerk verschwindet immer mehr aus ganzen Regionen, nicht schleichend, sondern rasant. Statt handwerklichen Backstuben wachsen immer mehr Schnellbäckereien, Fastfood- und Caféhausketten aus dem Boden. Ein großes Stück Kulturgut geht verloren, das Städte oder ganze Regionen einzigartig macht oder in vielen Fällen besser: machte.
Eines dieser Gebäcke ist der Haddekuchen (Hochdeutsch: Harter Kuchen). Traditionell hessisch und in anderen Regionen Deutschlands nahezu unbekannt. Einst wurde der Haddekuchen von den Brezelverkäufern in den Apfelweinkneipen verkauft. Heute ist das Gebäck nur noch in wenigen Bäckereien zu finden. Der Haddekuchen mit seinem würzigen, leicht süßlichen Lebkuchengeschmack passt sehr gut zu einem oder auch mehreren Gläschen Apfelwein und dem traditionellen Handkäs mit Musik. Das Dauergebäck wird leicht hart und trocken. Die gitterartige Struktur auf dem Gebäck erinnert an die Oberfläche eine Apfelweinglases, das „Gerippte“.
Leider tut man sich in Deutschland oft schwer mit dem Erhalt von Traditionen, was dazu führt, dass es sie eines Tages nicht mehr gibt. Früher konnte man in den Frankfurter Apfelweinkneipen, neben Laugengebäck und Käsestangen, auch den Haddekuchen bei den Brezelverkäufern kaufen. Heutzutage wird das Gebäck eher von hauptsächlich ausländischen probierfreudigen Touristen in den wenigen Bäckereien, die den Haddekuchen noch anbieten, gekauft. Uns fällt im Urlaub immer wieder auf, dass man die ursprünglichen, traditionellen Backwerke oft lange suchen muss, um sie noch probieren zu können. Wenn man sie denn überhaupt noch irgendwo erhält. Ob Haddekuchen, Leipziger Lerchen oder Nienburger Bärentatzen, es geht ein großes Stück Tradition und deutsches Kulturerbe verloren.
Also: Rettet den Haddekuchen und all die anderen regionalen Spezialitäten!
Frankfurter Haddekuchen selber backen
Ein traditionelles hessisches Gebäck. Es lohnt sich die Haddekuchen zu backen und diese zu probieren. Dazu ein Glas Apfelwein. Lecker!
Zutaten
- 500 g Weizenmehl
- 140 g Butter
- 300 g Zucker
- 1 Päckchen Backpulver
- 2 Eier
- 70 ml Milch
- 2 TL Backkakao
- 2 TL Zimt, gemahlen
- 1/4 TL Nelken, gemahlen
- 1/4 TL Koriander, gemahlen
- 1/4 TL Kardamom, gemahlen
- 1/8 TL Messerspitze Ingwer, gemahlen
- 1/8 TL Anis, gemahlen
- 1/8 TL Piment, gemahlen
- 1/8 TL Fenchelsamen, gemahlen
- 2 Eiweiß zum Bestreichen
Anleitung
- Step 1 Die Zutaten in die Rührschüssel der Küchenmaschine* geben, vermischen und kneten, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst.
- Step 2 Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 5 mm dick ausrollen (hier helfen Teigstäbe* sehr gut).
- Step 3 Den Teig in große Rhomben oder Rechtecke schneiden, mit dem Messerrücken oder Teigschneider* ein Gittermuster in den Teig drücken und mit dem Eiweiß bestreichen.
- Step 4 Den Backofen auf 180 °C vorheizen.
- Step 5 Die Haddekuchen ca. 12 – 15 Minuten backen.
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Servus liebes Team,
ich kann mich der Sache vollkommen anschließen. Ich komme aus dem Landkreis Nienburg und bei uns auf dem Ort gab es einen Traditionsbäcker, der noch die Nienburger Bärentatzen gebacken hat. Die Dinger waren und sind der Knaller, heute leider fast nirgends mehr zu finden. Wenn dann doch, wird gleiche eine Großladung gekauft, weil sie einfach so verdammt lecker und gut sind. Ich ziehe diese jedem anderen Gebäck jederzeit vor. Echt ein Jammer, dass diese Groß- und vor allem Billigbäckereien einzuggehalten haben. Aber die Deutschen sind halt geizig und wissen nicht, dass gutes Handwerk was kostet, es aber auch das Geld mehr als wert ist.
Hallo Daniel,
Danke für deinen Kommentar. Die Nienburger Bärentatzen sind leider ein weiteres sehr gutes Beispiel für das Verschwinden eines traditionellen Gebäcks. Einen Artikel zum Selberbacken der Bärentatzen haben wir uns schon lange vorgenommen, da die Geschichte um die Nienburger Bärentatzen auch sehr interessant ist. Leider haben wir selbst vor einigen Jahren, als wir in Nienburg waren, keine Bärentatzen bekommen können. Seitdem haben wir uns immer wieder vorgenommen noch einmal nach Nienburg zu fahren. Aber wo bekommt man dort überhaupt noch sicher welche, wenn man als Tourist nach Nienburg reist? 🙁
Schade, dass heutzutage alle Innenstädte nur noch von den gleichen Handelsketten, Schnellrestaurants und Großbäckereien dominiert werden.
Viele Grüße vom BUKECHI-Team
Hallo lieber Autor, auf dem Haddekuche Bild oben ist Handkäs-Tatar mit Gabel zu sehen, ist zum Essen zwar praktischer aber wenn es um Tradition geht, wird Handkäs mit Mussig nur als ganzes Stück serviert und nur mit dem Messer gegessen! Viele Grüße aus Frankfurt am Maa
P.S. Ich bin auch nur ein “Iehgepluggde” also kein gebürtiger Frankfurter und musste diese Weisheiten erst lernen 😉
Hallo Herr Müller,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Wir sind sehr dankbar für solche Hinweise. 🙂
Es ist immer gut zu wissen, welche Traditionen mit den von uns vorgestellten Köstlichkeiten gepflegt werden. Als Auswärtige können wir diese leider nicht alle kennen, auch wenn wir dazu natürlich recherchieren. Allerdings sieht es auf dem Foto nur so aus, als wenn wir den Handkäs zu “Tartar” verarbeitet hätten. Tatsächlich haben wird das aber nicht getan. Der Käse wurde ganz gelassen, es fehlt auf dem Foto lediglich bereits ein Stück davon. Das die Gabel fehl am Platz ist, ist natürlich etwas ärgerlich, aber leider nicht zu ändern. Hauptsache es schmeckt. 😉
Viele Grüße vom Bukechi-Team.