Hildesheimer Pumpernickel – Eine lebkuchenartige Leckerei

Hildesheimer Pumpernickel – Eine lebkuchenartige Leckerei

Beim Hildesheimer Pumpernickel handelt es sich nicht um ein Schwarzbrot, auch wenn der Name es suggeriert. Ihren Namen sollen die Hildesheimer Pumpernickel dadurch erhalten haben, dass eine sehr arme Familie Geburtstag feiern wollte. Die Familie hatte aber gerade noch 2 Nickel dafür zur Verfügung. Der Pastor soll der Familie einen weiteren Nickel gepumpt haben, damit sie beim Bäcker etwas kaufen konnten. Trotzdem reichte es nur, um die billigste Geburtstagsleckerei herzustellen. Dazu soll der Bäcker die billigsten Zutaten zusammengestellt haben. Neben Gebäckresten sollen Mehl, Wasser, Mandelgrieß, Pottasche, Zimt und Nelken zum Einsatz gekommen sein. Er soll auch noch den verbrannten Zucker von den Backblechen gekratzt, diesen mit Wasser aufgekocht und zum Bestreichen des Gebäcks genutzt haben. Diese Geschichte soll sich 1840 zugetragen haben. Erstmals Erwähnung finden die Pumpernickel allerdings bereits in einem Rezept von 1733. In Hildesheim wird die Erfindung des Hildesheimer Pumpernickels von mehreren Bäckereien für sich beansprucht. Wer das Hildesheimer Pumpernickel kosten möchte, kann es entweder nach unserem Rezept selber backen oder z. B. im Stadtcafé Beste in Hildesheim (seit 1839) das ganze Jahr über kaufen. Bei einem Besuch in Hildesheim sollte man den Hildesheimer Dom besuchen, der zusammen mit dem Domschatz und der Michaeliskirche seit 1985 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Bekannt ist der Dom auch wegen des sogenannten tausendjährigen Rosenstocks, der an der Apsis des Doms emporwächst. Das genaue Alter des Rosenstocks ist nicht bekannt, wird aber auf über vierhundert Jahre geschätzt und gilt damit als älteste Rose der Welt. Die Legende nennt das Jahr 815, als der Kaiser Ludwig der Fromme im Wald eine Messe abhalten ließ. Das mitgeführte Marien-Reliquiar wurde an den Zweig einer Wildrose gehängt und konnte nach der Messe nicht mehr abgenommen werden. Der Kaiser soll dies als Zeichen gesehen haben, an dieser Stelle das Bistum Hildesheim zu gründen und das Gotteshaus der Gottesmutter Maria zu weihen. Der Rosenstock brannte, wie große Teile Hildesheims in den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs ab. Es blieb von der Rose nur noch ein verkohlter Stumpf unter den Trümmern. Aber schon im selben Frühjahr trieb der Rosenstock zwanzig neue Triebe aus und bereits zwei Jahre danach zeigten sich die ersten Blüten. Die Neuaustriebe des Rosenstocks wurden seither, wie auch vor der Zerstörung mit Jahreszahlen versehen, die auf kleinen Blechschildern am Rosenstock angebracht worden sind.

BUKECHI | Hildesheimer Dom

Hildesheimer Dom

BUKECHI | Tausendjaehriger Rosenstock

Der tausendjähriger Rosenstock

Sehenswert ist auch die in den 1980er Jahren nach ihrer Zerstörung am 22. März 1945 wieder aufgebaute Altstadt rund um den Marktplatz. Dort steht auch das ursprünglich 1529 erbaute Knochenhaueramtshaus, welches vor seiner Zerstörung als das schönste Fachwerkhaus der Welt zählte. Das wiederaufgebaute Haus wurde in traditioneller Bauweise aus 400 Kubikmetern Eichenholz und 7500 Holznägeln errichtet und wurde in einer Umfrage als schönstes von hundert Gebäuden in Norddeutschland gewählt.

BUKECHI | Hildesheim Marktplatz mit Knochenhaueramtshaus

Marktplatz mit Knochenhaueramtshaus

Hildesheimer Pumpernickel – Eine lebkuchenartige Leckerei

20. September 2020

Eine Hildesheimer Spezialität, die trotz ihres lebkuchenartigen Geschmacks nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über in Hildesheim verkauft wird. Tipp: Wer die Pumpernickel weniger süß backen möchte, kann weniger Zucker verwenden. Dann muss aber die Mehlmenge um die eingesparte Zuckermenge erhöht werden.

Zutaten
  • 750 g Weizenmehl Typ 405
  • 750 g Zucker
  • 4 Eier
  • 1/2 Päckchen Backpulver
  • 100 g Mandeln, alternativ Haselnüsse oder 50:50, gemahlen
  • 1 TL Zimt, gemahlen
  • 1 TL Nelken, gemahlen
  • 3 EL Milch
  • optional: 1 EL Backkakao
Anleitung
  • Step 1 Die Eier mit dem Zucker und der Milch mit der Küchenmaschine* schaumig schlagen.
  • Step 2 Die Mandeln fein mahlen.
  • Step 3 Das Mehl, das Backpulver, die Gewürze, die gemahlenen Mandeln und ggf. den Backkakao vermischen und portionsweise unter die schaumige Masse rühren.
  • Step 4 Backbleche mit Backpapier auslegen.
  • Step 5 Den Teig portionsweise ca. 4 mm dick ausrollen und in fünf Zentimeter breite Streifen in Backblechlänge schneiden (hier helfen Teigstäbe* sehr gut).
  • Step 6 Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.
  • Step 7 Die Teigstreifen auf die Backbleche legen, mit verquirltem Eigelb bestreichen und für ca. 10 – 12 Minuten braun, aber nicht zu dunkel backen.
  • Step 8 Die Teigstreifen in ca. 10 cm lange Stücke schneiden solange der Teig noch warm ist. Nach dem Erkalten würden die Pumpernickel zerbrechen.
  • Step 9 Die fertigen Pumpernickel in Keksdosen aufbewahren oder in Folie verpacken, damit sie nicht weich werden.

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