Braunschweiger Honigkuchen – Einfach zu backen

Braunschweiger Honigkuchen – Einfach zu backen

Hassliebe zwischen Braunschweig und Hannover

Es hat zwar nichts mit Braunschweiger Honigkuchen zu tun. Aber als Hannoveraner einen Artikel über Braunschweig zu schreiben, das sollte eigentlich schwerfallen, denn die Rivalität zwischen Braunschweig und Hannover ist fast schon legendär. Heute zeigt sich das vor allem bei Fußballspielen zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig. Aber wodurch kommt diese Rivalität überhaupt zu Stande? Viele glauben, dass dies ausschließlich mit dem Fußball zu tun hat, aber die Sache ist weit komplizierter.

Im Jahr 1140 wurde Braunschweig Hauptstadt des Herzogtums Sachsen. Das Herzogtum erstreckte sich damals über den Nordwesten des heutigen Deutschlands. Heinrich der Löwe, ein Vetter des Kaisers Friedrich Babarossa, wählte Braunschweig als Residenzstadt. Braunschweig hatte seinerzeit 20.000 Einwohner und war für damalige Verhältnisse eine Großstadt. Hannover war – die Braunschweiger wird es freuen –  zu dieser Zeit völlig unbedeutend. Die Stiftskirche St. Blasius, der bronzene Löwe (seit 1166) und die Burg Dankwarderode prägen die Stadt Braunschweig bis heute.

BUKECHI | Braunschweig-Burgplatz

1168 heiratete Heinrich der Löwe, der nicht nur Herzog von Sachsen, sondern auch von Bayern war und den Grundstein für die Stadt München legte, die englische Prinzessin Mathilde von England. Durch diese Hochzeit mit der englischen Prinzessin wurde 1714 ein Nachfahre Heinrich des Löwens, Herzog Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg (Kurfürst von Hannover), als Georg I. König von Großbritannien. Die Personalunion der Hannoverschen Kurfürsten und späteren Könige von Hannover mit der britischen Krone endete erst 1837.

Zuvor hatte Herzog Georg von Calenberg 1636 die Stadt Hannover als Residenz gewählt und damit Macht und Einfluss von Braunschweig nach Hannover verlagert. Hier liegt wohl ein Grund für die bis heute andauernde Konkurrenz und Hassliebe zwischen den beiden Städten. 1814 wurde Hannover auf dem Wiener Kongress zum Königreich erhoben, während Braunschweig Herzogtum blieb. 1866 wurde das Königreich Hannover von Preußen annektiert und zur Provinz Hannover erklärt, was Hannover für Braunschweiger vermutlich heute noch ist.

Spätestens nach dem zweiten Weltkrieg, als beide Städte durch die Feuerstürme schwer zerstört waren, bekam die Rivalität neuen Schub. Durch die Gründung des Landes Niedersachsen 1946 und der Erwählung Hannovers zur Landeshauptstadt dürfte es endgültig vorbeisein mit der Hoffnung auf eine Verbesserung zwischen den beiden Städten. Braunschweig wurde zum Zonenrandgebiet degradiert.

Immerhin heißt bis heute eine kanadische Provinz New Brunswick (Neubraunschweig), was nun wieder manchen Hannoveraner freuen wird, dass zumindest Neubraunschweig Provinz und auch noch weit weg von Hannover ist.

Aber Scherz beiseite. Wir finden, dass Braunschweig einiges zu bieten hat. Empfehlen können wir beispielsweise einen Besuch des Naturkundemuseums und natürlich diesen leckeren Braunschweiger Honigkuchen. (Schau gerne auch bei unserem Bremer Klaben Rezept vorbei.) Braunschweig und Honigkuchen, sowie Lebkuchen gehören einfach zusammen. Im Mittelalter war die Stadt Braunschweig ebenso wie Nürnberg und Aachen ein bedeutendes Zentrum der Lebkuchenherstellung. Damals wurden die Lebkuchen in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich und das ganze Jahr über gebacken. Honigkuchen wurde in Braunschweig mindestens seit dem 16. Jahrhundert gebacken. Seit einigen Jahren knüpfen Braunschweiger Bäcker an die alten Traditionen an und backen zur Adventszeit wieder Braunschweiger Lebkuchen.

BUKECHI | Braunschweiger Honigkuchen

Till Eulenspiegel trieb sein Unwesen in Braunschweig

In Braunschweig soll Till Eulenspiegel sein Unwesen getrieben haben. In einer Bäckerei in Braunschweig, am Bäckerklint 11, soll er am Nikolaustag aus dem ganzen Teig der Bäckerei Eulen und Meerkatzen gebacken haben, woraufhin der Meister ihn hinauswarf. Die Eulen und Meerkatzen soll Eulenspiegel alle an die Gottesdienstbesucher an diesem Tag verkauft haben. Till Eulenspiegel soll sich mehrfach in Braunschweig aufgehalten haben. Zu Ehren dessen und seiner Streiche, stellte die Stadt Braunschweig im Jahr 1905 den Eulenspiegel-Brunnen an der Stelle auf, an der sich die damalige Bäckerei befunden hatte. Der Brunnen stand in den Bombennächten des zweiten Weltkriegs ungeschützt an selbiger Stelle. Während ringsum die Altstadt Braunschweigs bei dem Bombenangriff vom 15. Oktober 1944 vollständig unterging, überstand der Eulenspiegel-Brunnen den Angriff als einziges Bauwerk unbeschadet. Till Eulenspiegel lächelte im Feuerschein der brennenden Fachwerkhäuser, fast so als würde er über die Dummheit der Menschen und des Krieges lachen.

Braunschweiger Honigkuchen – Einfach zu backen

22. Dezember 2020
: Leicht

Braunschweiger Honigkuchen ist ein seit dem 16. Jahrhundert bekannte Spezialität aus Braunschweig mit einem hohen Honiganteil. Der Honigkuchen aus Braunschweig war im 18. und 19. Jahrhundert eine über die Stadt und das Herzogtum Braunschweig bekannte Leckerei und wurde seinerzeit von den Honigkuchenbäckern auch für den Export gebacken.

Zutaten
  • 300 g Honig
  • 150 g Brauner Zucker
  • 150 g Butter
  • 600 g Weizenmehl Type 550
  • 1 Prise Salz
  • 100 g Mandeln, gemahlen
  • 1 TL Kardamom, gemahlen
  • 1 TL Ingwerpulver
  • 1 TL Zimt, gemahlen
  • 1 TL Muskatnuss, gemahlen
  • 3 EL Wasser
  • 8 g Pottasche
  • 2 g Hirschhornsalz
  • 2 Eier
Anleitung
  • Step 1 Den Honig mit dem Zucker und der Butter bei niedriger Hitze in einem Topf schmelzen.
  • Step 2 Das Mehl mit den gemahlenen Mandeln, dem Salz und den Gewürzen vermischen.
  • Step 3 Die Pottasche und das Hirschhornsalz in dem Wasser auflösen. Nachdem die Honigmasse nur noch lauwarm ist unter die Masse rühren.
  • Step 4 Die Eier unter die abgekühlte Masse rühren.
  • Step 5 Nach und nach das Mehl unterkneten.
  • Step 6 Den Backofen auf 180°C vorheizen.
  • Step 7 Eine Kastenform* mit Butter einfetten und den Teig darin verteilen.
  • Step 8 Den Braunschweiger Honigkuchen in ca. 70 – 80 Minuten backen. Zum Auskühlen auf ein Kuchengitter* stürzen.

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