Schwäbische Dinkelseelen – Einfach und lecker

Schwäbische Dinkelseelen – Einfach und lecker

Die schwäbischen Dinkelseelen sind quasi die schwäbischen Baguettes, langgestreckte Weißbrote – nur viel leckerer. Die perfekten Seelen sollten außen knusprig und innen weich, feucht, luftig und aus Dinkel- oder auch Weizenmehl gebacken sein. Das Gebäck steht ursprünglich in enger Verbindung mit dem Feiertag Allerseelen. An diesem Tag, dem 2. November, gedenkt man in der römisch-katholischen Kirche der Verstorbenen. Die Seelen der Verstorbenen stiegen im Volksglauben am Allerseelentag aus dem Fegefeuer zur Erde auf, um sich kurze Zeit von ihren Qualen auszuruhen. Daher stellte man am Allerseelentag Brot und Wein zur Stärkung auf die Gräber. Das ursprünglich Allerseelenbrot genannte Gebäck ist ein Gebildbrot, also ein Brauchtumsgebäck und wurde nur an diesem einen Tag gebacken. Aus dem Allerseelenbrot entwickelte sich die Kurzform Seele.

Heute sind die Seelen täglich frisch in jeder schwäbischen Bäckerei erhältlich und erfreuen sich, auch über diese Region hinaus, wachsender Beliebtheit.

BUKECHI | Schwäbische Dinkelseelen

Eine Legende besagt, dass zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) ein Bäcker in Ravensburg ein Gelübde ablegte, dass er, wenn die Stadt von der Pest verschont werden sollte jedem Bettler, also jeder armen Seele, jedes Jahr am Allerseelentag ein Brot schenken wird. Da die Schwaben bis heute als besonders sparsam bekannt sind, wurden aus den versprochenen Broten aber die viel kleineren Seelen.

Bis in die 1950er Jahre wurden Seelen an besonders nahestehende Personen verschenkt. Auch Mönche, Nonnen und sogar Patenkinder wurden mit den Seelen beschenkt. Selbst der Begriff “eine gute Seele” für einen besonders netten Menschen soll darauf zurückgehen.

Hat ein Mann einer Frau in früheren Zeiten eine große Seele geschenkt, galt dies sogar als Heiratsantrag.

Schwäbische Dinkelseelen

10. September 2020
: Leicht

Die luftigen Dinkelseelen sollten auch über die schwäbische Region hinaus viel mehr Beachtung erhalten. Sie sind schnell und leicht selbst zu backen und sehr lecker.

Zutaten
  • 500 g Dinkelmehl Typ 630
  • 1/2 EL Salz
  • 5 g frische Hefe
  • optional: 1 TL Backmalz
  • 350 ml Wasser, lauwarm
  • Kümmel, ganz
  • grobes Meersalz
Anleitung
  • Step 1 Das Dinkelmehl mit dem Salz, ggf. dem Backmalz, der Hefe und dem lauwarmen Wasser vermischen.
  • Step 2 Mit der Küchenmaschine* den Teig so lange kneten, bis sich der Teig komplett von der Schüssel löst und ein klebriger, aber elastischer Teig entstanden ist.
  • Step 3 Den Teig in eine Schüssel geben, mit einem Deckel oder Folie bedecken und für ein bis zwei Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen.
  • Step 4 Nachdem der Teig etwas aufgegangen ist, die abgedeckte Schüssel über Nacht in den Kühlschrank stellen.
  • Step 5 Am nächsten Morgen die Schüssel aus dem Kühlschrank nehmen. 30-60 Minuten bei Zimmertemperatur stehen lassen.
  • Step 6 Den Backofen auf 250°C vorheizen.
  • Step 7 Den Teig mit einem Teigschaber* aus der Schüssel schaben und auf eine bemehlte Unterlage geben. Den Teig durch leichtes falten zu einem Rechteck formen, aber nicht kneten.
  • Step 8 Mit einem Teigmesser* in drei gleichgroße Teile schneiden.
  • Step 9 Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
  • Step 10 Die drei Teiglinge mit feuchten Händen auf das Backblech legen. Dabei die Teiglinge jeweils leicht auseinanderziehen.
  • Step 11 Die Teiglinge mit Wasser bestreichen und mit ganzem Kümmel und grobem Meersalz bestreuen.
  • Step 12 Eine kleine, feuerfeste Schüssel mit heißem Wasser füllen und in den vorgeheizten Backofen stellen.
  • Step 13 Das Backblech in den Ofen schieben und die Teiglinge ca. 15 Minuten goldbraun backen. Nach der Hälfte der Backzeit die Schüssel mit dem Wasser aus dem Ofen nehmen und den Dampf aus dem Ofen entweichen lassen.
  • Step 14 Besonders knusprig werden die Seelen, wenn man sie auf einem Lochblech backt.

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