Vegane Currywurst mit selbstgemachter Sauce

Vegane Currywurst mit selbstgemachter Sauce

Die Currywurst ist eine der beliebtesten deutschen Imbissbuden-Spezialitäten. Pro Jahr sollen 800 Millionen davon in Deutschland gegessen werden. Currywürste mit Pommes zählen außerdem zu den beliebtesten Kantinenessen der Deutschen. Die Currywurst ist einfach Kult!

Schon Herbert Grönemeyer sang:

“Gehste inne Stadt, wat macht dich da satt? ‘ne Currywurst.
Kommste vonne Schicht, wat schönret gibt et nich’, als wie Currywurst,
mit Pommes dabei, ach, dann gebense gleich zwei mal Currywurst…”

Currywurst ist nicht gleich Currywurst

Ehrlich gesagt hatten wir gedacht, dass es in Deutschland nur eine Art von Currywurst gibt. Wir mussten aber feststellen, dass dies nicht der Fall ist. Wir kannten die Currywurst nur als Brühwurst ohne Darm, die am Imbissstand auch gerne in Stücke geschnitten wird und mit einer Tomatensauce serviert wird. Eine gute Portion Currypulver wird dann noch darübergestreut.

Bei einem Urlaub in Berlin hatten wir an verschiedenen Imbissständen die lokale Currywurst probiert und waren sehr enttäuscht. Was unter dem Namen Currywurst verkauft wurde, hatte absolut nichts mit dem zu tun, was wir unter einer Currywurst verstehen. Und das in der Stadt, die die Erfindung der Currywurst für sich reklamiert. Zunächst mussten wir uns entscheiden, ob es eine Wurst mit oder ohne Darm sein soll. Es wurden uns aber auch einfach Thüringer Bratwürste mit Tomatensauce als Currywurst verkauft. Keine der Currywürste entsprach auch nur annähernd unseren Erwartungen und auch die Saucen waren teilweise unterirdisch und machten dem Namen Currysauce keine Ehre. Teilweise waren die Saucen auf Ketchup- oder Tomatenmark-Niveau. Offensichtlich ist es auch unüblich in Berlin die Currywürste ordentlich mit Curry zu bestreuen. Mit dem Currypulver war man an allen getesteten Imbissständen sehr sparsam. 

Wer hat die Currywurst erfunden?

Laut Legende wurde die Currywurst 1949 in Berlin-Charlottenburg von Herta Heuwer erfunden. Sie soll als erste auf die Idee gekommen sein, eine Wurst ohne Darm mit einer Tomatensauce und Curry zu kombinieren. Zuvor hatte der Schlachter Max Brückner ein Verfahren zur Herstellung einer Wurst ohne Darm entwickelt. Die dadurch entstandene Spandauer ohne Pelle und der von Herta Heuwer entwickelten Sauce sollen den Erfolg der Currywurst ausgemacht haben.

Andere Quellen verorten die Erfindung der Currywurst aber auch in Hamburg oder gar im Ruhrgebiet. Der Hamburger Autor Uwe Timm ist sich sicher, dass er bereits 1947 am Hamburger Großneumarkt eine Currywurst gegessen hatte, die er an der Imbissbude einer Frau gekauft hatte. Timm schrieb darüber sogar die Erzählung “Die Entdeckung der Currywurst”*. Der Roman handelt von Lena Brücker, der fiktiven Erfinderin der Currywurst aus Hamburg. Die Geschichte wurde sogar verfilmt* und es gibt auch einen Graphic Novel* dazu.

Natürlich ist die Geschichte von Uwe Timm frei erfunden und der zitierte Songtext von Grönemeyer stammt aus den 1980er Jahren. Auch der Currywurst essende Kommissar Schimanski trat für die Kripo Duisburg erstmals in den 1980er Jahren auf den TV-Bildschirm.

Aber wer auch immer und wo tatsächlich die Currywurst erfunden hat, Tatsache ist, dass Herta Heuwer 1959 die Wort-Bild-Marke für ihre Sauce Chillup beim Patentamt eintragen ließ. Im Jahr 2020 wurde außerdem die Berliner Currywurst ohne Darm als Geografische Herkunftsangabe eingetragen. Frau Heuwer wurde laut eigener Aussage von dem Essen der GIs, Steak mit Ketchup, inspiriert. Da Steaks und Ketchup in der Nachkriegszeit unerschwinglich oder einfach nicht zu bekommen waren, kam sie auf die Idee eine Berliner Dampfwurst als Steakersatz zu benutzen. Anstelle des Ketchup rührte sie eine Mischung aus Tomatenmark und verschiedenen Gewürzen an und entwickelte so die Currywurst. Diese verkaufte sie in ihrem Imbiss “Erste Currywurstbraterei der Welt”.

Die wahre Entdeckung der Currywurst beschrieb Herta Heuwer einst so:

“Es war in einer regnerischen Herbstnacht des Jahres 1949, am 4. September. Es goss kleene Kinderköppe, keen Mensch war an meiner Bude. Aus Langeweile rührte ich Gewürze mit Tomatenmark zusammen. Und es schmeckte herrlich.”

Wer anzweifelte, dass Heuwer die Erfinderin der Currywurst war, dem soll sie entgegnet haben:

“Ich habe das Patent – und damit basta. Wer etwas anderes behauptet, der hat einen Stich.”

Das Rezept für die patentierte Currysauce soll Herta Heuwer niemandem verraten und damit 1999 mit ins Grab genommen haben. Eine originale Currywurst kann man daher wohl niemals mehr essen.

Currywurstvarianten

Während es in Berlin hauptsächlich die Varianten mit oder ohne Darm gibt, gibt es in Hamburg und vermutlich auch in Berlin und anderswo, Currywurst als Rinderwurst, aus Straußen-, Geflügel, Bison- oder Wildfleisch. Bei unserem Currywursttest in Berlin hat uns eigentlich nur die vegane Currywurst von Curry 36Keine Werbung einigermaßen überzeugt. Die Currysauce von Curry 36 konnte uns dagegen, wie alle anderen Saucen anderer Anbieter auch, überhaupt nicht überzeugen. Die Currysauce von Curry 36 schmeckte wie reines Tomatenmark. Die Sauce schmeckte uns kurz gesagt ganz und gar nicht.

BUKECHI | Vegane Currywurst – Curry36 Berlin

BUKECHI | Vegane Currywurst – Curry36 Berlin

Aber zumindest hat uns unser Currywurst-Testessen in Berlin dazu inspiriert unsere eigene vegane Currywurst mit selbstgemachter Sauce zu kreieren. Wir hoffen, dass sie allen die unsere Currywurst ausprobieren schmeckt. Aus unserer kulinarischen Reise zu den Erfindern der Currywurst mussten wir jedenfalls lernen, dass es nicht unbedingt dort am besten schmeckt, wo die Currywurst ursprünglich herkommt.

Vegane Currywurst mit selbstgemachter Sauce

25. November 2022
: Leicht

Die abgekühlten Currywürste auswickeln und in einer Pfanne mit etwas Öl von allen Seiten leicht anbraten, in Grobe Stücke schneiden, mit einer guten Menge der Currysauce übergießen, mit reichlich Curry der Wahl bestreuen und am besten mit einer Portion Pommes genießen. Wer mag kann die Würste auch kurz frittieren und die Currysauce erwärmen. Lecker!

Zutaten
  • Für die Currywurst:
    200 g Glutenpulver
    1 EL Kichererbsenmehl
    4 EL Hefeflocken
    2 ½ TL Majoran, getrocknet
    1 ½ TL Zwiebelpulver
    1 ½ TL Knoblauchpulver
    ½ TL schwarzer Pfeffer, gemahlen
    3/4 TL Piment, gemahlen
    ½ TL Muskat, gemahlen
    ½ TL Cayennepfeffer
    3/4 TL Salz
    150 g Räuchertofu
    2 EL Rapsöl
    300 ml Wasser
  • Für die Currysauce:
    500 g passierte Tomaten
    3 EL Tomatenmark
    1 ½ EL Zucker
    ½ TL Salz
    ½ TL schwarzer Pfeffer, gemahlen
    1/4 TL Zimt, gemahlen
    2 TL Paprikapulver, edelsüß
    1 EL Currypulver
    1 EL Raps- oder Sonnenblumenöl
    1 mittelgroße Zwiebel
    1 Knoblauchzehe
    3 EL Rotweinessig
Anleitung
  • Step 1 Für die Currywürste das Glutenpulver*, Kichererbsenmehl*, Salz, die Hefeflocken und Gewürze in einer Schüssel* gut vermischen.
  • Step 2 Den Räuchertofu, das Rapsöl und Wasser in einem Mixer sehr fein mixen.
  • Step 3 Die Räuchertofumischung zu den anderen Zutaten geben.
  • Step 4 Alles gut verkneten.
  • Step 5 Die Schüssel mit Folie bedecken und ca. 30 Minuten ruhen lassen.
  • Step 6 Alles nochmals gut durchkneten.
  • Step 7 Den Glutenteig in vier bis fünf gleich große Portionen teilen, auf ein Stück Backpapier und zu Würsten rollen.
  • Step 8 Die Würste in das Backpapier einrollen, die Enden eindrehen und mit einem Faden verknoten. Um sicherzustellen, dass die Päckchen beim Kochen nicht aufplatzen, kann optional noch eine Lage Aluminiumfolie fest um die Würste gewickelt und die Enden gut verschlossen werden.
  • Step 9 Einen Topf mit Dämpfeinsatz* mit etwas Wasser füllen. Die Wurstpäckchen auf den Dämpfeinsatz legen. Den Topf mit dem Deckel verschließen und die Currywürste in ca. 45 Minuten bei mittlerer Hitze garen.
  • Step 10 Die fertig gegarten Currywürste vor dem Auspacken komplett auskühlen lassen.
  • Step 11 Für die Currysauce die Zwiebeln und den Knoblauch schälen und fein würfeln.
  • Step 12 Das Öl in einen Topf geben, die gewürfelte Zwiebel sowie den Knoblauch in das heiße Öl geben und gut andünsten.
  • Step 13 Den Zucker, das Salz und die Gewürze hinzufügen und etwas mit andünsten.
  • Step 14 Das Tomatenmark, den Rotweinessig und die passierten Tomaten hinzufügen.
  • Step 15 Alles bei mittlerer Hitze unter Rühren 15 – 20 Minuten leicht köchelnd einkochen.
  • Step 16 Den Herd ausschalten und die Currysauce mit dem Pürierstab pürieren.
  • Step 17 Die fertige Currysauce entweder sofort verwenden oder in eine Quetschflasche* oder ein Glas geben und verschlossen im Kühlschrank lagern.

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