Schwarzwälder Kirschtorte – Schmeckt auch ohne Alkohol

Schwarzwälder Kirschtorte – Schmeckt auch ohne Alkohol

Unser jüngster Mitbewohner ist von kleinauf ein großer Fan der Schwarzwälder Kirschtorte. Leider ist im Original immer Kirschwasser, also Alkohol, enthalten. Daher mussten wir uns etwas einfallen lassen. Das Ergebnis ist dieses Rezept. So schmeckt die Schwarzwälder Kirschtorte mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser, als das Original – und das ohne einen Tropfen Alkohol. Einziges Problem: Diese Torte muss nun jedes Jahr zum Geburtstag gebacken werden. Da führt kein Weg dran vorbei. Selbst wenn Oma eine Torte gebacken hatte, musste immer diese eine Torte her.

BUKECHI | Schwarzwälder Kirschtorte – Geburtstagstorte

Kommt die Schwarzwälder Kirschtorte aus dem Schwarzwald?

Ob die Schwarzwälder Kirschtorte tatsächlich aus dem Schwarzwald kommt, ist mit einem klaren Jein zu beantworten. Es kommt auf die Sichtweise an. Die Leute aus der Schwarzwaldregion werden es bejahen. Schließlich ist die Torte mit ihrer weißen Sahne, den schwarzen Schokoraspeln und den roten Belegkirschen obenauf ein perfektes Abbild der typischen traditionellen Tracht der Schwarzwaldmädels mit Bollenhut.

Die Schwarzwälder Crème, ein Dessert aus eingekochten Süß- und Sauerkirschen mit frischer Sahne und etwas Kirschwasser, gibt es schon lange Zeit in der Schwarzwaldregion. Mindestens seit dem 19. Jahrhundert, so viel steht fest. Wie aber letzten Endes eine Torte daraus wurde und wer sie erfunden hat, ist zumindest umstritten.

Die Schwarzwälder Kirschtorte soll erstmals in der Brandenburger Zeitung sowie im Preußischen Verwaltungsblatt schriftliche Erwähnung gefunden haben. In einer Verordnung vom 17. Februar 1915 in Brandenburg an der Havel, weit weg vom Schwarzwald. Der Konditor Josef Keller behauptete, er habe die Schwarzwälder Kirschtorte im ehemaligen Café Ahrend in Bad Godesberg/Bonn erfunden zu haben. Ein von ihm 1927 verfasstes Rezept sieht aber nur eine Lage Biskuitteig sowie einen Boden aus Mürbeteig vor. Dies weicht von der gängigen Rezeptur der Schwarzwälder Kirschtorte ab, auch wenn die anderen Zutaten (Sahne, Schokolade, Kirschen, Kirschwasser) identisch sind. Bad Godesberg liegt allerdings auch nicht im Schwarzwald.

BUKECHI | Schwarzwälder Kirschtorte

Im Tübinger Stadtarchiv wird der Konditormeister Erwin Hildenbrand als Urheber der Schwarzwälder Kirschtorte genannt. Tübingen gehörte von 1818 – 1924 zum Schwarzwaldkreis. Allerdings soll Hildenbrand die Torte erstmals 1930 im Café Walz hergestellt haben. Da gab es sie schon in Brandenburg.

Wer die Schwarzwälder Kirschtorte letztendlich tatsächlich erfunden hat, lässt sich wohl nicht mehr eindeutig klären. Auch ob sich der Name von der Region Schwarzwald ableitet, von dem enthaltenen Schwarzwälder Kirsch (Kirschwasser) oder von einer ähnlichen aus der Schweiz stammenden Torte, der Schwarzwaldtorte, ist wohl ebenso Ansichtssache.

1934 wurde das erste Rezept für Schwarzwälder Kirschtorte veröffentlicht. Es enthielt noch Walnüsse, aber ansonsten die heute noch verwendeten Zutaten. In den 1930er Jahren war die Torte in Deutschen Konditoreien, vor allem in Berlin, aber auch in Österreich und der Schweiz beliebt. Während der beiden Weltkriege und in den Mangeljahren danach war die Herstellung von Sahnetorte entweder verboten oder aufgrund des Mangels an Zutaten nicht möglich. So erlebte die Schwarzwälder Kirschtorte ab 1945 ein verspätetes Comeback mit einem Umweg über die USA. Deutsche Auswanderer, die vor der Verfolgung durch die Nazis geflohen waren, brachten das Rezept dorthin. Die Nazis, die nach dem zweiten Weltkrieg vor Strafverfolgung flohen, brachten es möglicherweise nach Südamerika.

Erst in den Wirtschaftswunderjahren entwickelte sie sich zu der bekanntesten und beliebtesten Torte in Deutschland. Auch wenn sie etwas altbacken wirkt, ist sie es das bis heute.

Da unsere Rezepte international gelesen werden, noch ein Hinweis:

Wer als Tourist in Deutschland unterwegs ist und ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte essen möchte, sucht vielleicht in einem Restaurant danach. Dort wird es aber in der Regel nicht zu finden sein. Stattdessen gibt es die Torte im Café oder in der Konditorei. Auch außerhalb des Schwarzwaldes.

In Todtnauberg/Todtnau im Schwarzwald findet alle zwei Jahre das Schwarzwälder Kirschtortenfestival, mit einem Wettkampf um die beste Kirschtorte, statt.

Weltweit beliebt und doch überraschend anders

Von Afrika über Asien, von der Karibik über Nord- und Südamerika, bis Australien und ganz Europa. Die Schwarzwälder Kirschtorte ist eine weltweit beliebte Spezialität. Das liegt vermutlich auch daran, dass es sich um den wahr gewordenen Tortentraum handelt. Wenn man ein Kind auffordert eine Torte zu malen, dann sieht das Ergebnis häufig der Schwarzwälder Kirschtorte sehr ähnlich.

Bei der weltweiten Beliebtheit gibt es nur ein Manko: Schwarzwälder Kirschtorte ist für die meisten Leute, die nicht Deutsch als Muttersprache haben ein echter Zungenbrecher und nahezu unaussprechlich. Daher heißt die beliebte Torte zum Beispiel im englischsprachigen Raum „Black Forest Cake“ und im französischen Sprachraum „Forêt-noire (gâteau)“. Den Schwarzwald kennen außerhalb von Deutschland und erst recht außerhalb von Europa, die wenigsten Leute. Dies führt dazu, dass die ursprünglich deutsche Torte im Ausland oft überhaupt nicht mit Deutschland in Verbindung gebracht wird. Stattdessen wird das Wort Schwarzwald oder Black Forest, entweder als eine Art Märchenwald angesehen oder schlicht auf die dunkle Schokolade bezogen, mit der die Torte verziert wird.

BUKECHI | Schwarzwälder Kirschtorte

Oftmals ist die Schwarzwälder Kirschtorte so sehr in die Kultur einiger Länder hineingewachsen, dass die Leute dort meinen, dass die Torte im eigenen Herkunftsland erfunden wurde. Oder zumindest, dass es sich um ein typisches Gebäck des Heimatlandes handelt. Die Überraschung ist dann oft groß, wenn man im Ausland genau diese Torte in einer Bäckerei entdeckt. Das kann in Mumbai/Indien, Singapur, Simbabwe/Afrika, New York City, London, Paris, Chile, Kathmandu/Nepal, Pakistan, Trinidad und Tobago und selbst auf den Fidschi-Inseln sein.

Oftmals werden in anderen Ländern Zutaten ausgetauscht. So wird häufig Rum oder Rum- bzw. Kirscharoma, statt Kirschwasser verwendet. Auch Blaubeermarmelade statt Kirschen kommt zum Einsatz, wenn diese einfacher verfügbar oder schlicht viel günstiger zu haben ist. In Indien wird der in einigen Gebieten äußerst beliebte Black Forest Cake ohne Ei hergestellt, da viele Inder sich lacto-vegetarisch ernähren. Auch vegane Abwandlungen der Schwarzwälder Kirschtorte gibt es durch den besonders in den USA und Europa aufgekommenen Veganismus.

Während die Schwarzwälder Kirschtorte in Deutschland als etwas altmodisch gilt, kommt sie noch immer zu Festtagen auf den Esstisch. Auch im Café ist sie oft zu haben und allgemein beliebt. Aber in manchen anderen Ländern gilt diese Torte einfach als exotisches, fremdartiges Luxusgut. Dennoch oder gerade deshalb, ist es fester Bestandteil der Kultur geworden, im hinterletzten Winkel der Welt, auf einer Hochzeit, einem Geburtstag oder einer Familienfeier einen wahrhaftigen Tortentraum zu servieren. Einen, von dem man annimmt, er entstammt der eigenen Backkultur.

So hat es diese Torte zu weltweiter Bekanntheit und Beliebtheit gebracht. Wenn auch unter einem anderen Namen. Eine Torte aus Deutschland, einem Land, dem man nachsagt weltweit einen eher geringen kulinarischen Einfluss zu haben. Vermutlich assoziiert man die Schwarzwälder Kirschtorte in anderen Ländern auch deshalb nicht mit ihrem tatsächlichen Herkunftsland.

Schwarzwälder Kirschtorte – Schmeckt auch ohne Alkohol

20. Mai 2025
: Leicht

Die Schwarzwälder Kirschtorte ist wohl eine der bekanntesten Torten überhaupt. Manche Leute behaupten, dass die Schwarzwälder Kirschtorte ohne Alkohol nicht schmecken kann. Wir finden, dass dies nicht so ist. Probiert es einfach mal aus. Wer nicht auf den Alkohol verzichten möchte, kann aber natürch auch welchen hinzufügen. Wir haben dies daher im Rezept an entsprechender Stelle erwähnt.

Zutaten
  • Für den Biskuitboden:
    6 Eier
    1 Prise Salz
    160 g Zucker
    2 Päckchen Vanillinzucker
    160 g Weizenmehl Type 550 oder 405
    60 g Speisestärke
    2 TL Backpulver
    2 - 3 EL Backkakao, bevorzugt schwarzer Kakao
  • Für den Belag:
    1 Glas Sauerkirschen
    6 EL Sauerkirschkonfitüre
    1,5 EL Zimtpulver
    30 g Speisestärke
    30 g Zucker
    optional: 6 EL Kirschwasser
    1000 g Sahne
    5 Beutel Sahnesteif
  • Zum Dekorieren:
    100 g Schokoladenraspel
    Optional: 12 Belegkirschen
Anleitung
  • Step 1 Für den Biskuitboden: Die Eier mit dem Salz auf höchster Stufe ca. 2 Minuten schaumig schlagen.
  • Step 2 Den Zucker und Vanillinzucker hinzufügen. Weitere ca. 2 Minuten schaumig schlagen.
  • Step 3 Das Mehl mit dem Backpulver, Backkakao* und der Speisestärke vermischen, sieben und portionsweise mit einem Teigspachtel vorsichtig unterheben.
  • Step 4 Den Backofen auf 180°C vorheizen.
  • Step 5 Den Boden der Springform* mit Backpapier auslegen oder einfetten und mit Mehl bestreuen.
  • Step 6 Den Rand der Springform nicht einfetten und auch kein Backpapier für den Rand verwenden. Der Biskuitteig muss während des Backens aufgehen und quasi am Rand der Backform hochklettern können. Am besten funktioniert das mit einer unbeschichteten Backform.
  • Step 7 Den Teig in der Springform verteilen.
  • Step 8 Für 30 – 35 Minuten in den Backofen schieben. Den Ofen während der gesamten Backzeit auf keinen Fall öffnen. Der Biskuit ist sehr empfindlich, was Temperaturschwankungen und Erschütterungen angeht.
  • Step 9 Nach dem Ende der Backzeit den Ofen ausschalten, öffnen und den Biskuitboden noch ca. 5 – 10 Minuten im geöffneten Ofen stehen lassen.
  • Step 10 Den fertigen Biskuitboden aus dem Backofen nehmen und komplett abkühlen lassen.
  • Step 11 Mit Hilfe eines scharfen Messers den Biskuitboden von Rand der Form lösen. Dazu einmal komplett am Innenrand der Springform entlang schneiden.
  • Step 12 Den Biskuitboden aus der Springform nehmen und horizontal in drei gleich dicke Scheiben schneiden. Am einfachsten geht das mit einer Tortenbodensäge*.
  • Step 13 Für den Belag: Die Sauerkirschen durch ein Küchensieb abgießen und den Saft auffangen.
  • Step 14 Die Stärke in einer kleinen Schüssel mit 6 EL Kirschsaft verrühren.
  • Step 15 Den Zucker, Zimt, die Sauerkirschkonfitüre und 200 ml Kirschsaft in einen Topf geben. Aufkochen lassen.
  • Step 16 Den Topf vom Herd nehmen und die Stärkemischung unterrühren.
  • Step 17 Wenn keine Belegkirschen verwendet werden, 12 Kirschen für die Dekoration zur Seite legen. Die restlichen Kirschen in den Topf geben und unterrühren. Nochmals aufkochen lassen. Optional das Kirschwasser unterrühren.
  • Step 18 Komplett abkühlen lassen.
  • Step 19 Für die Torte: Den unteren Teil des Biskuitbodens auf eine Kuchenplatte legen. Mit der abgekühlten Kirschfüllung bestreichen.
  • Step 20 Die Sahne in die Rührschüssel geben. Sahnesteif nach Packungsanweisung hinzufügen. Sahne steif schlagen.
  • Step 21 Ein Drittel der Sahne auf der Kirschfüllung verteilen.
  • Step 22 Den mittleren Biskuitboden auflegen und mit der Hälfte der verbliebenen Sahne bestreichen.
  • Step 23 Sechs bis sieben gehäufte Esslöffel Sahne in einen Spritzbeutel* mit Sterntülle* füllen.
  • Step 24 Den dritten Tortenboden auflegen und diesen sowie den Rand der Torte, mit Hilfe einer Palette, mit dem Rest der Sahne bestreichen.
  • Step 25 Mit dem Spritzbeutel 12 Sahnetupfer, einen für jedes Tortenstück, auf den Tortenrand spritzen. Für gleichmäßige Tortenstücke kann ain Tortenteiler* verwendet werden.
  • Step 26 In jeden der Sahnetupfer eine Belegkirsche oder eine der zurückbehaltenen Kirschen leicht eindrücken.
  • Step 27 Zum Dekorieren: Den Tortenrand und die -mitte mit Schokoladenraspel bestreuen. Für den Rand können die Schokoraspel auf einen Teigspachtel gestreut und dann vorsichtig am Tortenrand festgedrückt werden.
  • Step 28 Die Schwarzwälder Kirschtorte mindestens 3 Stunden, am besten aber über Nacht, im Kühlschrank durchkühlen lassen.

*Werbung – Affiliate Links: Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Käufen. Das bedeutet, dass wir eine kleine Provision bekommen, wenn du ein Produkt auf Amazon kaufst, auf das du per Klick über diese Seite gekommen bist. Der Preis erhöht sich für dich aber nicht!



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert