Porridge, Haferbrei oder Oatmeal ist weltweit als warme Frühstücksmahlzeit beliebt. Ursprünglich stammt das britische Porridge aus Schottland. Es hat mit dem, was die Lebensmittelindustrie heutzutage im Supermarkt als Instantgericht unter dem Namen Porridge verkauft nichts zu tun. Porridge besteht meist entweder aus Hafergrütze (Steel Cut oder Pinhead Oats) oder Haferflocken (Rolled Oats) oder einer Mischung aus beidem.

Das original schottische Porridge besteht lediglich aus drei Zutaten. Hafer, Wasser und Salz, sonst nichts. Also auch keine Milch und kein Zucker. So besagen es auch die Regeln der World Porridge Making Championship, die alljährlich in dem kleinen Ort Carrbridge in den schottischen Highlands stattfindet. Hier heißt das Porridge brochan (schottisch-gälisch) und es wird natürlich mit einem Spurtle*, der in seiner Form an einen Zauberstab erinnert und nicht mit einem schnöden Kochlöffel gerührt.

Seit mehr als 30 Jahren findet die Porridge-Weltmeisterschaft mittlerweile statt. Die Teilnehmer reisen aus der ganzen Welt an, um den goldenen Spurtle zu gewinnen. Bei der Eröffnungsparade ziehen die Teilnehmer durch die Stadt, während Grundschüler ein Lied über Hafer anstimmen.
Wie bereitet man das perfekte Porridge zu?
In dem Kochbuchklassiker „The Scots Kitchen“ (1929)* empfiehlt die Autorin F. Marian McNeill, die Haferflocken gleichmäßig aus der linken Hand in das kochende Wasser regnen zu lassen, während man mit der rechten Hand kräftig im Uhrzeigersinn rührt. Ob es einen Unterschied dazu gibt, wenn die Haferflocken bereits während des Erhitzens der Flüssigkeit hinzugefügt wurden, können wir nicht sagen. Aber vermutlich ist es genauso sinnvoll, wie sich Gedanken darüber zu machen, ob man das Porridge lediglich im Uhrzeigersinn rühren sollte. Dies soll böse Geister fernhalten, während das Rühren gegen den Uhrzeigersinn, laut Aberglauben den Teufel anlocken soll. Ob man auf der Südhalbkugel das Porridge dann besser andersrum rühren sollte ist leider nicht überliefert.
Eine der Porridgelegenden, die wir tatsächlich bestätigen können ist, dass es Sinn macht, den Deckel auf den Topf zu legen, wenn das Porridge gar ist. Einige Minuten bei ausgeschaltetem Herd stehen lassen und erst dann genießen. Bei größeren Mengen Porridge auch gerne 10 – 15 Minuten. In der Zwischenzeit entwickelt sich der Geschmack, das Porridge quillt noch etwas nach und ist vielleicht gerade so weit abgekühlt, dass man es essen kann, ohne sich zu verbrennen.
Welche Textur sollte das Porridge haben?
Das ist natürlich in erster Linie Geschmackssache. Ideal wäre, wenn der Hafer „al dente“ ist. Durchgegart, aber mit leichtem Biss. Ist der Brei zum Ende der Kochzeit zu dick, einfach etwas mehr Flüssigkeit hinzufügen. Mache Leute mögen ihr Porridge aber eher suppig, andere eher so fest, dass man die Schüssel auf den Kopf stellen könnte, ohne, dass der Brei herausfallen würde.
Zum Servieren kann das Porridge auch mit einem Stück Butter und einer Prise braunem Zucker versehen werden. Diese Mischung aus cremig, salzig und buttrig ist besonders lecker. Man kann stattdessen auch etwas kalte Sahne oder Milch im einem extra Schüsselchen zum Porridge servieren. Das ergibt einen sehr angenehmen Heiß-Kalt-Kontrast, auf den viele Porridgeliebhaber schwören.

Ist Porridge gesund ist, wo es doch aus Kohlenhydraten besteht?
Im Porridge stecken nicht nur Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe. Es ist auch reich an Ballaststoffen, die die Verdauung unterstützen und für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl sorgen. Die komplexen Kohlenhydrate lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam steigen und sorgen so für anhaltende Energie und Leistungsfähigkeit. Ganz im Gegenteil zu den den einfachen Kohlenhydraten, wie sie zum Beispiel im Weißmehl oder zuckerhaltigen Lebensmitteln stecken.
Wenn man es also mit dem Zucker im Porridge nicht übertreibt oder diesen am besten weglässt oder durch Früchte der Saison ersetzt, handelt es sich beim Porridge um eine gesunde Mahlzeit. Porridge senkt nachweislich den Cholesterinspiegel und schützt, jedenfalls in seiner reinen Form, vor Herzkrankheiten.
Vielfältiges Porridge-Vergnügen
Porridge ist unglaublich vielfältig einsetzbar. Ganz nach den persönlichen Vorlieben lässt sich Porridge süß oder herzhaft variieren. Nicht nur Früchten, Nüssen, Samen, Joghurt, auch mit Avocado, Feta, Gewürzen oder süß mit Honig, Ahornsirup und Kakao Nibs. Der Start in den Tag wird niemals langweilig.
Weitere Vorteile sind: Für das Basisrezept benötigt man nur wenige, günstige Zutaten. Im Vergleich zu anderen Frühstücksoptionen ist Hafer unglaublich günstig. Eine gesunde Mahlzeit für jeden Geldbeutel. Selbst ungeübte Kochmuffel können das Porridge ohne Aufwand, in kurzer Zeit, kochen.
Porridge muss natürlich nicht immer nur aus Hafer bestehen. Wie wäre es zur Abwechslung mit einem Porridge aus 50 % Hafer, 20 % Gerstenflocken, 20 % Weizenmalzflocken und 10 % Quinoa?
Oder wie wäre es stattdessen mit einer luxuriöseren Variante, dem Cranachan, einem klassischen schottischen Dessert:
40 g kernige Haferflocken
200 g Himbeeren
400 ml Sahne
2 EL flüssiger Honig
2 EL Malt Whisky, alternativ gehackte Schokolade und geröstete, gehackte Haselnüsse
Die Haferflocken in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Die Sahne schlagen, den Honig und den Whisky unterrühren. Die Hälfte der Himbeeren mit einer Gabel zerdrücken und unter die Sahnemischung rühren. Dann die restlichen Himbeeren unterheben und die gerösteten Haferflocken darüber streuen. Auf 2 – 4 Gläser verteilen und zum Beispiel am 10. Oktober, dem Welt-Porridge-Tag genießen.
Für noch mehr Porridge-Rezepte abseits des Mainstreams:
Perfektes Porridge - Haferbrei auf die englische Art
Man braucht keine teure Fertigmischung zu kaufen, wenn man ein gutes Porridge essen möchte. Selbstgemacht ist Porridge am besten und lässt sich in zahllosen Variationen, jeden Tag anders genießen. TIPP: Am besten schmecken Haferflocken, wenn sie selbst in der Flockenquetsche geflockt werden. Die gekauften Haferflocken werden vor dem Flocken gedämpft und dann getrocknet. Dadurch sind die Haferflocken nicht mehr so intensiv im Geschmack.

Zutaten
- 100 g kernige Haferflocken
- 100 g Hafergrütze
- 400 ml Vollmilch
- 800 ml Wasser
- 1 - 1 1/4 TL Salzflocken, z. B. Maldon oder 1/4 - 1/2 TL feinkörniges Salz
- Optional:
Rohrohrzucker, goldener Sirup oder frisches Obst usw.
Etwas mehr kalte Milch zum Servieren
Anleitung
- Step 1 Eine trockene Bratpfanne* bei mittlerer Hitze erhitzen und die Haferflocken zusammen mit der Hafergrütze darin rösten, bis es duftet. Immer wieder alles durchrühren, damit nichts anbrennt.
- Step 2 Die Haferflocken zusammen mit der Milch und dem Wasser in einen mittelgroßen Topf* geben und langsam zum Kochen bringen. Dabei häufig mit einem Spurtle* oder dem Griff eines Holzlöffels umrühren.
- Step 3 Die Hitze reduzieren und unter regelmäßigem Rühren etwa 10 Minuten köcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Nach etwa 5 Minuten das Salz hinzufügen. Währenddessen immer wieder durchrühren.
- Step 4 Den Topf vom Herd nehmen. Abdecken und 5 Minuten ruhen lassen.
- Step 5 Pur mit einem Schuss kalter Milch oder mit Zucker und den Toppings der Wahl servieren.
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