Weimarer Zwiebelkuchen – Spezialität trifft Kultur

Weimarer Zwiebelkuchen – Spezialität trifft Kultur

An jedem zweiten Oktoberwochenende wird in Weimar drei Tage lang das älteste Volksfest Thüringens, der Zwiebelmarkt, gefeiert. Der Viehe- und Zippelmarkt wurde erstmals 1653 schriftlich erwähnt, fand aber wahrscheinlich bereits im Mittelalter statt. Während der Markt früher dazu diente sich mit Obst und Gemüse für den Winter einzudecken, kommen in heutigen Zeiten bis zu 360.000 Besucher zu dem Fest mit umfangreichem Bühnenprogramm. Schon Goethe war mit dem Zippelmarkt verbunden und ließ seinen Schreibtisch und sein Haus mit den gekauften Zwiebelrispen schmücken. Ob seinerzeit bereits der Weimarer Zwiebelkuchen zubereitet und gegessen wurde, ist uns leider nicht bekannt. Zur Vorbereitung auf eine Reise nach Weimar oder einfach so, der Weimarer Zwiebelkuchen ist es auf jeden Fall wert gebacken und vor allem gegessen zu werden.

BUKECHI | Weimarer Zwiebelkuchen

BUKECHI | Weimarer Zwiebelkuchen

Weimar – Kultur pur

Wohl keine Stadt in Deutschland steht so sehr für die deutsche Kultur, für die in aller Welt bekannten Dichter und Denker, wie die Stadt Weimar in Thüringen.

BUKECHI | Weimar – Stadt

BUKECHI | Weimar – Stadt

In Weimar wurde 1919 von Walter Gropius das Bauhaus gegründet. Die Stätten des Bauhauses in Weimar und Dessau sind heute UNESCO Weltkulturerbe. Ebenfalls 1919 fand im Nationaltheater in Weimar die verfassungsgebende Nationalversammlung statt. Wegen des Ortes wird die erste Deutsche Republik auch als Weimarer Republik bezeichnet. Auf dem Ettersberg bei Weimar befindet sich die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald. Seit 2019 gibt es in Weimar außerdem das Bauhaus-Museum. Hier befindet sich auch das Goethe-Nationalmuseum, zu dem auch das ehemalige Wohnhaus Goethes zählt. Weimar ist auf jeden Fall eine Reise wert. Es gibt unglaublich viel zu entdecken.

BUKECHI | Weimar – Bauhaus Museum

Ernst August II. Konstantin, Herzog von Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach starb bereits im Alter von 20 Jahren nach mehrwöchiger Krankheit. Der Erbprinz Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach war zu diesem Zeitpunkt erst ein Jahr alt und die Herzogin Anna Amalia war außerdem schwanger, sodass der zweite Sohn Friedrich Ferdinand Constantin erst nach dem Tod des Vaters geboren wurde. Da der Thronfolger Carl August zum Zeitpunkt des Todes des Herzogs minderjährig war, führte seine Mutter die Regierungsgeschäfte vormundschaftlich fort. Dies hatte Ernst August II. Konstantin testamentarisch so bestimmt. Durch die lange Zeit bis zur Volljährigkeit des Erbprinzen legte Anna Amalia den Grundstein für die Weimarer Klassik.

1804 heiratete der Sohn Carl Augusts, der Erbprinz Carl Friedrich die Großfürstin Maria Pawlowna, die Tochter des Zaren Paul I. und Schwester des Zaren Alexander I.. Dies führte 1815 auf dem Wiener Kongress dazu, dass durch Einfluss des Zaren, Carl August zum Großherzog erhoben wurde und das Großherzogtum außerdem große Gebiete hinzugewinnen konnte. Zuvor war die Verbindung zum russischen Zarenhof in den Napoleonischen Kriegen hilfreich und bewahrte dem Fürstentum seine Unabhängigkeit.

Aufgrund ihres vielfältigen kulturellen und sozialen Engagements war die Großfürstin Maria Pawlowna in der Bevölkerung beliebt. Sie wurde in der nur für sie, direkt neben der Fürstengruft, errichteten Russisch-Orthodoxen Grabkapelle, auf dem Historischen Friedhof Weimar beigesetzt.

BUKECHI | Weimar – Russisch-Orthodoxen Grabkapelle

Im Sinne der Aufklärung erzogen, gab Carl August 1816 dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisennach, dessen Hauptstadt Weimar einst war, als erstem deutschen Staat eine Verfassung. Dort war das Recht der freien Meinungsäußerung und die Pressefreiheit verankert.

Weimarer Klassik

Als Ausgangspunkt der Weimarer Klassik wird die Zeit angesehen, in der die verwitwete Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach 1772 Christoph Martin Wieland zur Erziehung ihrer beiden Söhne nach Weimar rief und 1775 Johann Wolfgang von Goethe, im Alter von 26 Jahren dem Ruf der Herzogin sowie, Johann Gottfried Herder 1776, und Friedrich Schiller 1799 folgten. Goethe war zu dieser Zeit durch seinen Roman “Die Leiden des jungen Werthers” bereits eine europaweit bekannte und berühmte Persönlichkeit. Obwohl die Stadt Weimar 1775 gerade einmal 6000 Einwohner zählte, entwickelte sich die Stadt dank der Herzogin Anna Amalia und ihrem Sohn Carl August zu einem kulturellen Zentrum. Die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek war eine der ersten öffentlich zugänglichen Fürstenbibliotheken in Deutschland und beherbergt heute noch die private Büchersammlung der Herzogin mit ungefähr 5000 Bänden.

BUKECHI | Weimar – Herzogin Anna Amalia Bibliothek

BUKECHI | Weimar – Herzogin Anna Amalia Bibliothek

Schiller und Goethe

Obwohl sich Goethe und Schiller anfangs nicht mochten und als Konkurrenten sahen, entwickelte sich später eine tiefe Freundschaft. Als Friedrich Schiller am 9. Mai 1805 in Weimar starb, schrieb Goethe in einem Brief, dass er mit seinem Freund auch die Hälfte seines Daseins verloren habe. Der Tod des Freundes Schiller stürzte Goethe in einen Zustand der Betäubung und gilt als Endpunkt der Weimarer Klassik. Friedrich Schiller wurde auf dem Friedhof im Kassengewölbe in Weimar beerdigt. Sein Freund Goethe erschien nicht, um dem Freund die letzte Ehre zu erweisen. 1826 entschied man sich die Gebeine des Dichters zu bergen. Da man aufgrund einer Vielzahl von Gebeinen die von Friedrich Schiller nicht identifizieren konnte, entschied man sich die Gebeine, die man für am wahrscheinlichsten hielt, als die des Dichters anzusehen und sie in die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek zu bringen. Im Herbst desselben Jahres nahm Goethe den vermeintlichen Schädel Schillers mit nach Hause und verfasste das Gedicht “Bei Betrachtung von Schillers Schädel”:

“Im ernsten Beinhaus wars, wo ich beschaute,
Wie Schädel Schädeln angeordnet paßten;
Die alte Zeit gedacht ich, die ergraute.
Sie stehn in Reih geklemmt, die sonst sich haßten,
Und derbe Knochen, die sich tödlich schlugen,
Sie liegen kreuzweis, zahm allhier zu rasten.
Entrenkte Schulterglieder! Was sie trugen
fragt heute niemand mehr, und zierlich tätge Glieder,
Die Hand, der Fuß, zerstreut aus Lebensfugen.
…”

Am 16. Dezember 1827 wurden die vermeintlichen sterblichen Überreste Schillers in die Fürstengruft überführt. Goethe wurde am 26. März 1832 auf eigenen Wunsch an Schillers Seite beerdigt, während sich das Familiengrab der Goethes an anderer Stelle auf dem Friedhof befindet. Wie sich 2008 durch aufwendige DNA-Analysen herausstellte, stammten weder der Schädel, noch die sonstigen Gebeine, die man dort bestattet hatte von Friedrich Schiller. Der Sarg neben Goethes Sarg ist daher heute leer, ist aber weiter mit dem Namen Schiller beschriftet.

BUKECHI | Weimar – Goethe und Schiller

BUKECHI | Weimar – Goethe und Schiller

Weimarer Zwiebelkuchen – Spezialität trifft Kultur

1. Februar 2022
: Leicht

Weimarer Zwiebelkuchen schmeckt ausgesprochen lecker und das nicht nur zu dem einen oder anderen Glas Federweißen. Als Variation kann auch Porree statt Zwiebeln verwendet werden. Lecker!

Zutaten
  • Für den Teig:
    500g Weizenmehl Type 550
    250 ml Milch, lauwarm
    1/2 Würfel Frischhefe
    1 Prise Zucker
    1 Prise Salz
    2 Eier
    5 EL Pflanzenöl
  • Für den Belag:
    1 kg Zwiebeln
    4 EL Pflanzenöl
    500 ml saure Sahne
    250 ml Milch
    4 Eier
    1 TL Kümmel, ganz
    Salz und Pfeffer nach Geschmack
Anleitung
  • Step 1 Die Milch leicht erwärmen, in eine Schüssel geben. Die Hefe hineinbröckeln und verrühren.
  • Step 2 Das Mehl, den Zucker, Salz, Eier, und das Öl dazugeben und zu einem Teig verkneten.
  • Step 3 Die Schüssel abdecken und für ca. 60 Minuten an einen warmen Ort stellen.
  • Step 4 Die Zwiebeln in feine Ringe schneiden und in einer Pfanne mit heißem Öl andünsten. Abkühlen lassen.
  • Step 5 Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig darauf ausrollen. Die Ränder leicht nach oben drücken. Mit einer Gabel den Teig einige Male einstechen.
  • Step 6 Den Teig mit einem Tuch abdecken und ca. 15 Minuten gehen lassen.
  • Step 7 Den Backofen auf 190°C vorheizen.
  • Step 8 Dann die abgekühlten Zwiebelringe auf dem Teig verteilen.
  • Step 9 Die saure Sahne, Milch, Eier und das Öl verquirlen und darüber geben. Mit dem Kümmel, Salz und Pfeffer bestreuen.
  • Step 10 Den Zwiebelkuchen ca. 45 Minuten backen.


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