Einlegegurken sind nicht nur in Deutschland sehr beliebt. Auch in Großbritannien erfreuen sich diese süß-sauer eingelegten Gurken großer Beliebtheit. Die Gherkins genannte, eingelegte Köstlichkeit gehört zum Standardrepertoire vieler Imbisse. Wo man Fish and Chips bekommt sind die Pickled Gherkins, Pickled Onions und Pickled Eggs nicht weit entfernt. Pickles sind bei den Briten sehr beliebt.
Pickled und Gherkin in der britischen Kultur
In dem Theaterstück „Der Sturm (The Tempest)“ von 1611: William Shakespeare hat die Gherkin missbräuchlich verwendet, um auf eine schwierige Lage hinzuweisen. Alonso fragt Trinculo: „How camest thou in this pickle? (Wie bist du in diese Klemme/Lage geraten?“. Worauf Trinculo erwidert: „I have been in such a pickle since I saw you last that, I fear me, will never out of my bones: I shall not fear fly-blowing (Seit ich dich das letzte Mal gesehen habe, stecke ich in einer solchen Zwickmühle, dass ich fürchte, sie wird mich nie mehr loslassen: Ich werde keine Schmeißfliegen mehr fürchten.)“. Erfunden wurde das Wort „pickle“ von Shakespeare nicht. Pickle ist in dem Zusammenhang des Theaterstücks natürlich nicht auf die Einlegegurke bezogen. Es ist ein Slangausdruck dafür betrunken/volltrunken oder auch in einer misslichen Lage zu sein.
The Gherkin ist auch die Bezeichnung für einen Wolkenkratzer in der City of London, der wegen seiner Form wie eine Gurke aussieht. Das 180 Meter hohe Gebäude wurde von dem Architekten Norman Foster entworfen und ist heute ein markantes Wahrzeichen im Londoner Finanzviertel.
Eine kurze Geschichte der Gurke
Da Gurken bereits seit mindestens 3000 Jahren angebaut werden, wurden im Laufe der Zeit verschiedene Sorten gezüchtet. Zum Einlegen von Gurken werden die speziellen Einlegegurken mit ihrer stachelig bis pickelig aussehenden Haut verwendet. Zum Einlegen von Gurkenscheiben können wiederum auch normale Salatgurken verwendet werden. Beide Gurken gehören zur selben Art Cucumis sativus. Auf den lateinischen Artnamen der Gurke lässt sich auch das etwas schwierige englische Wort für dieses Gewächs „Cucumber“ zurückführen. Während die Salatgurke saftig ist, ist der kleine Bruder, die Einlegegurke eher trocken und hart. Sie ist nicht besonders schmackhaft, wenn man sie so essen wollte. Aber wenn man sie einlegt, ist die Einlege- oder Gewürzgurke noch leckerer, als ihr großer Bruder, die Salatgurke.

Die ursprünglich aus Indien stammende Gurke kam bereits in der Antike nach Europa. Bereits die Griechen und Römer aßen Gurken. Julius Cäsar soll seine Legionäre mit Gurken versorgt haben, da er glaubte, dass diese seinen Truppen Kraft verliehen. Seine Geliebte, Kleopatra soll ihre sagenumwobene Schönheit auf den regelmäßigen Verzehr von Gurken zurückgeführt haben.
Das Einlegen von Gurken ist schon sehr alt. Jüdische Gemeinden in Osteuropa haben schon lange die Tradition gepflegt Gemüse einzulegen. Im Herbst wurden große Fässer mit geraspeltem Kohl (Sauerkraut), Rüben, Gurken und anderem gefüllt, fermentiert und in kühlen Kellern gelagert. So war man bis zum Frühling mit leckerem Wintervorrat, einem Grundnahrungsmittel ausgestattet. Schließlich wurde das Einlegen durch jüdische Einwanderer in Europa und Amerika verbreitet. Auch die Einlegegurken kamen durch die Auswanderer aus Osteuropa in alle Welt. Heute sind die Essiggurken überall erhältlich. In jeder Region der Welt ist das Rezept dafür anders, dem Geschmack des Landes angepasst. Mal schmecken die Gurken sehr süß, mal sehr sauer oder eben süß-sauer. Jeder Amerikaner soll laut Statistik pro Kopf etwa 8,5 Pfund eingelegte Gurken pro Jahr essen.
Gherkin Pickles – Saure Gurken, englische Art
Einlegegurken sind nicht nur in Deutschland beliebt. In England werden die Gherkins zum Beispiel im Pub oder im Fish and Chips-Imbiss angeboten.

Zutaten
- 500 g Einlegegurken
- 1 Knoblauchzehe
- 6 - 8 Perlzwiebeln, alternativ 1 Schalotte oder milde Zwiebel
- 10 ganze Pfefferkörner
- 6 Gewürznelken
- 2 Lorbeerblätter
- 1 Zweig frischer Estragon, alternativ: 1 TL Estragon, getrocknet
- 375 ml weißer Essig
- 250 ml Wasser
- 200 g Zucker
- 1 EL Salz ohne jegliche Zusätze
Anleitung
- Step 1 Die Gewürzgurken gut waschen.
- Step 2 Große und dicke Einlegegurken mit einer Gabel oder einem Schaschlikspieß mehrmals einstechen.
- Step 3 In eine große Schüssel Salzwasser (Mischung 30 – 40 g Salz, ohne jegliche Zusätze pro Liter Wasser) füllen.
- Step 4 Die Einlegegurken mindestens über Nacht oder bis zu 24 Stunden in das Salzwasser legen. Dabei die Gurken mit einem Teller oder ähnlichem beschweren, damit alle Einlegegurken komplett unter Wasser bleiben. Das Wässern soll verhindern, dass die Gurken beim Einlegen zu stark schrumpfen. Außerdem bleiben die Einlegegurken durch das Salzwasser knackig.
- Step 5 Am nächsten Tag das Salzwasser in den Ausguss schütten.
- Step 6 Die Perlzwiebeln oder die Schalotte abziehen und die Enden abschneiden. Sollte eine Schalotte verwendet werden, diese in mehrere mittelgroße Stücke schneiden.
- Step 7 Die Knoblauchzehe schälen, das Wurzelende abschneiden. Anschließend die Knoblauchzehe halbieren.
- Step 8 Den Estragonzweig abschneiden und ebenfalls waschen, soweit dieser verwendet wird.
- Step 9 Die Pfefferkörner, Nelken, Lorbeerblätter, und Einlegegurken zusammen mit dem Knoblauch, den Perlzwiebeln oder den Schalottenstücken und dem Estragon in ein großes Einmachglas* schichten.
- Step 10 Das Glas beiseite stellen.
- Step 11 Den Essig, Zucker, das Wasser und das Salz in einen Kochtopf geben.
- Step 12 Die Mischung bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Umrühren, bis sich das Salz vollständig aufgelöst hat.
- Step 13 Die heiße Salzlake in das Gurkenglas füllen. Eventuelle Luftblasen entfernen.
- Step 14 Die Lake auffüllen, bis die Gurken vollständig mit Lake bedeckt sind. Die Gurken mit einem Fermentationsgewicht aus Glas* oder Kunststoff* beschweren, damit sie nicht aufsteigen.
- Step 15 Das Gurkengläser eine Stunde lang bei Zimmertemperatur stehen.
- Step 16 Anschließend das Glas mit einem Deckel verschließen und in den Kühlschrank stellen.
- Step 17 Die Gherkins sollten nun mindestens eine Woche durchziehen, bevor sie verzehrfertig sind. Je länger die Gherkins in der Salzlake liegen, desto besser schmecken sie.
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